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Verschwörungstheoretiker Twitter sperrt Konto von Alex Jones - für eine Woche

Nach einem fragwürdigen Tweet ist der Account von Alex Jones von Twitter gesperrt worden. Allerdings nur für kurze Zeit. Den Rechtspopulisten wird das kaum bremsen.
Alex Jones

Alex Jones

Foto: Jay Janner/ AP

Als letzte große Social-Media-Plattform hat nun auch Twitter das Konto von US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones gesperrt - allerdings nur vorübergehend. Weil er gegen die Richtlinien des Kurznachrichtendienst verstoßen habe, dürfe Jones auf seinem persönlichen Konto sieben Tage lang keine Inhalte veröffentlichen oder weiterverbreiten, berichtete die "New York Times ". Jones hat bei Twitter etwa 890.000 Follower.

Demnach hatte der rechtspopulistische Journalist ein Video verlinkt und Unterstützer dazu aufgerufen, ihre "Kampfgewehre" unter anderem gegen Medien bereitzuhalten. Der Bann bezieht sich laut der US-Zeitung auf den persönlichen Twitter-Auftritt von Jones. Der Twitter-Account seiner umstrittenen Website "Infowars" ist demnach nicht betroffen.

Der Amoklauf von Sandy Hook? Alles Schauspiel, sagt Jones

Viele andere wichtige Onlineplattformen haben Jones umstrittene Botschaften bereits ganz oder teilweise aus ihrem Angebot genommen. Nachdem Apple und Spotify dessen "Infowars"-Podcasts löschten, entfernte auch Facebook vier seiner Seiten. Facebook nannte die Verherrlichung von Gewalt als einen Grund. Zudem nutze Jones eine entmenschlichende Sprache, um Transgender, Muslime und Immigranten zu beschreiben. Auch der Alex-Jones-Channel auf YouTube ist nicht mehr abrufbar.

Der Texaner hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden und dass der Klimawandel ein Mythos sei.

Allein Twitter hatte Jones bislang weiterhin eine Plattform geboten - und war deshalb zunehmend kritisiert worden. Erst in der vergangenen Woche hatte Twitter-Chef Jack Dorsey seinen Kurs verteidigt: "Wir haben Alex Jones oder Infowars gestern nicht gesperrt. Wir wissen, dass das für viele hart ist, aber der Grund ist einfach: Er hat unsere Regeln nicht verletzt", schrieb er Anfang August auf Twitter. Sollte er das tun, würde man gegen ihn vorgehen.

Genau das ist nun geschehen. Wenn auch ziemlich halbherzig.

mak/dpa