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Die Renaissance als neuer Aufbruch

Die Formel 1 kehrt zurück: Renault-Pilot Nico Hülkenberg wird in Le Castellet von Fans bestürmt. (21. Juni 2018)

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Nach zehn Jahren Absenz kehrt die Formel 1 nach Frankreich zurück. Die damalige Dernière hatte etwas Symbolisches. Der letzte Grand Prix von Frankreich vor zehn Jahren manifestierte die Krise endgültig. Die Verantwortlichen in Magny-Cours hatten aus wirtschaftlichen Gründen kapitulieren müssen.

Die Veranstaltung, irgendwo im Nirgendwo rund 250 Kilometer südlich von Paris im Département Nièvre ausgetragen, war nicht mehr attraktiv genug und schien wie ein Fremdkörper in einem Sport, der immer mehr die Nähe zu den Städten suchte.

Formel 1 ohne Franzosen

Die guten Zeiten waren längst vorbei. Die Fahrer aus der Grande Nation in der Königsklasse taugten bestenfalls für die Rolle von Nebendarstellern. Der letzte Grand-Prix-Sieg eines Franzosen liegt mittlerweile mehr als 22 Jahre zurück. Im Mai 1996 hatte Olivier Panis in Monte Carlo gewonnen – zum einzigen Mal in der Formel 1.

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Wieder im Kalender: Der Rundkurs von Le Castellet. (Video: Youtube)

Frankreich war nicht nur seinen Grand Prix los. Zwischenzeitlich stand es auch ohne Fahrer da. Nach der Entlassung von Sébastien Bourdais beim Team Toro Rosso im Sommer 2009 sass, von dem unter der Tricolore startenden Genfer Romain Grosjean abgesehen, während zweieinhalb Saisons kein einziger Franzose in einem Formel-1-Cockpit.

Frankreich ohne Nachwuchsförderung

Da half auch nichts, dass mit Renault ein französischer Konzern in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends mit einem Werkteam zurückgekehrt war. Für einen Franzosen war kein Platz in einem Renault. Die WM-Titel 2005 und 2006 gewann die Traditionsmarke mit dem Spanier Fernando Alonso. Frankreich, das bis in die Achtzigerjahre über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Talenten verfügte und mit bis zu sieben Fahrern in der Formel 1 vertreten war, hatte sich endgültig ins Abseits manövriert.

Das Land zahlte die Zeche für vernachlässigte Nachwuchsförderung. Das Vakuum, das nach der Schliessung der legendären Rennfahrerschule Winfield oder dem Ende des Engagements des damaligen Mineralölkonzerns Elf entstanden war, wog zu schwer. Treibende Kraft bei Elf war der in den Sechzigerjahren als Marketing-Chef installierte François Guiter, ein früheres Mitglied des nationalen Geheimdienstes.

Die Zeiten von Prost sind vorbei

Guiter und die Verantwortlichen der Akademie Winfield entschlossen sich bald einmal zu einer Zusammenarbeit, um den Talenten noch bessere Bedingungen bieten zu können. Davon profitierten unter vielen anderen etwa Jacques Laffite, Didier Pironi, Patrick Tambay und Jean Alesi, die alle zu Grand-Prix-Siegern wurden, und vor allem Alain Prost, der viermalige Formel-1-Weltmeister.

Aktuell halten, neben Grosjean, Esteban Ocon und Pierre Gasly in der Formel 1 die französische Fahne hoch. Beide haben sie von Förderprogrammen in fremden Landen profitiert. Der in der Equipe Force India tätige Ocon kann auf die Unterstützung von Mercedes zählen, Gasly, Stammfahrer beim Team Toro Rosso, ist seit Jahren Mitglied der Motorsportabteilung des Getränkeherstellers Red Bull.

Gegenwart – und Zukunft?

Für die Formel 1 ist Magny-Cours Vergangenheit, für Ocon, Gasly und ihre Fahrerkollegen Le Castellet, wo der Grand Prix von Frankreich in diesen Tagen seine Rentrée feiert, die Gegenwart. Wieder die Gegenwart, denn eine Vergangenheit hat auch die Strecke Paul Ricard, benannt nach ihrem Erbauer und ersten Besitzer. Auf dem 150 Kilometer nordwestlich von Monte Carlo und im Département Var gelegenen Rundkurs hatten zwischen 1971 und 1990 bereits 14 Grands Prix stattgefunden.

Die Rückkehr in den Süden des Landes soll für einen Neuanfang stehen, für wieder rosigere Zeiten. Le Castellet soll also auch Zukunft sein. Nicht nur, aber vor allem für die Formel 1 in Frankreich.

SDA/fal