7. Jahrestag des Syrienkonflikts HI fordert: "Stop Bombing Civilians"!

obs/Handicap International/® HI
München (ots) - Anlässlich des 7. Jahrestages des Syrienkonflikts fordert die Hilfsorganisation Handicap International ein Ende der Bombardierungen von Wohngebieten. Sie ruft zur Unterzeichnung der Online Petition "Stop Bombing Civilians" auf. Mit der Kampagne will die Organisation Druck auf die beteiligten Staaten ausüben, keine Explosivwaffen mehr in Wohngebieten einzusetzen. Ziel ist es, eine Million Unterschriften zu sammeln und diese im September an die Vereinten Nationen zu überreichen. 92 Prozent der Opfer in aktuellen Konflikten wie in Irak, Jemen und Syrien sind Zivilisten.

Mit der Kampagne "Stop Bombing Civilians", die im März 2016 ins Leben gerufen wurde, fordert HI die beteiligten Staaten zum sofortigen Handeln auf. Die Staaten sollen eine politische Deklaration erarbeiten, um den Einsatz explosiver Waffen in Wohngebieten zu stoppen, das Leid zu verringern und den Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten zu stärken. Darüber hinaus soll den Opfern Hilfe zugesagt werden. HI ruft dazu auf, die internationale Petition zu unterzeichnen. Ziel der Petition sind eine Million Unterschriften - über 390.000 konnten bereits gesammelt werden.

Dramatische Lage in Syrien

Seit sieben Jahren ist die syrische Bevölkerung Opfer eines Konflikts, in dem explosive Waffen intensiv und kontinuierlich zum Einsatz kommen: Die massiven Bombenangriffe in Ost-Ghouta seit dem 18. Februar 2018 haben über 1.000 Menschen getötet und einen großen Teil der zivilen Infrastruktur zerstört, darunter Krankenhäuser und Gesundheitszentren. Darüber hinaus haben die Angriffe auf Gebiete direkt in Damaskus Dutzende Opfer gefordert sowie mehrere hundert Zivilisten in Idlib, Rakka und im Afrin Distrikt. Immer wieder erleben die Teams von Handicap International das Leid der syrischen Männer, Frauen und Kinder. Laut einer Studie der International NGO Safety Organization (INSO) fanden 2017 in Syrien insgesamt 33.394 Angriffe mit Explosivwaffen statt. Dies bedeutet pro Tag durchschnittlich 91 Angriffe durch Bomben oder durch andere Waffen.

Explosive Waffen töten und verstümmeln Menschen und verwüsten Wohngebiete
Die humanitären Auswirkungen von Bomben auf Wohngebiete sind entsetzlich: schwere und oftmals zu Behinderungen führende Verletzungen, psychische Traumata, Vertreibung und Verarmung der Bevölkerung, Zerstörung essentieller Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken etc.), Zusammenbruch des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges. Laut eines HI-Berichts vom Mai 2016, sind 53 Prozent der Opfer in Syrien durch Explosivwaffen verletzt worden. 89 Prozent dieser Opfer leiden unter permanenten oder temporären physischen Beeinträchtigungen. Laut Eva Maria Fischer, Leiterin Advocacy von Handicap International Deutschland, sind Bombardierungen im Syrienkonflikt zur Normalität geworden. "Ganze Städte sind zerstört, die Bevölkerung traumatisiert. Mehrere Generationen werden nötig sein, um das Land wieder aufzubauen, wenn der Konflikt vorüber ist. Nur ein gebündelter Aufschrei einer erschütterten Öffentlichkeit kann dabei helfen, politische Lösungen zu finden und dieses Blutbad zu beenden." Zudem ruft sie zur Unterzeichnung der Petition auf: "Wir möchten Druck auf die Staaten ausüben, damit sie das Leid der Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten und den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten beenden."

Handicap International 

Zur Organisation: Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die bei Armut und sozialer Ausgrenzung, bei Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt Menschen mit Behinderung und andere besonders schutzbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundrechte besser respektiert werden. Insgesamt ist die Organisation in ca. 60 Ländern aktiv. Eines der größten humanitären Projekte dient der Unterstützung der vom Krieg in Syrien betroffenen Menschen. Handicap International Deutschland ist Mitglied des globalen Netzwerkes Humanity&Inclusion. Als eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) hat HI 1997 den Friedensnobelpreis erhalten. Die Organisation ist außerdem aktives Mitglied der internationalen Koalition gegen Streubomben (CMC.