BorgholzhausenEin neuer Fahnenmast für die Burg

Zwei Ehepaare spenden Geld für die Neuanschaffung

Anke Schneider

Borgholzhausen. Der ist zwar lediglich zwei Meter länger als der alte. Die machen aber einiges aus, wie Armin Bauer von der Stiftung für die Burg Ravensberg erklärt. „Es trug sich zu, dass ein Ehepaar aus ferneren Gebieten an die Ravensburg kam", erzählt er stilecht die Geschichte der Fahnenmastspender, die unerkannt bleiben möchten. Das Paar lobte den Einsatz der Stiftung Burg Ravensberg für das altehrwürdige Gemäuer in den höchsten Tönen. Einen Wermutstropfen gebe es aus seiner Sicht allerdings, und zwar die Fahne. Der Kritikpunkt: Sie sei vom Fuße des Berges aus nicht zu sehen.

Stiftungsvater Wolfhart Kansteiner berichtete offenbar sodann, dass für einen Fahnenmast keine Mittel in der Kasse zur Verfügung ständen. Spontan habe das Paar angeboten, einen Teil der Kosten zu übernehmen. „Eben diese Geschichte erzählte er dann einige Zeit später einem anderen Ehepaar, das wohl auch auf die Fahne zu sprechen kam", sagt Bauer. Und auch dieses Paar habe sofort seine Spendenbereitschaft signalisiert, so dass der Mast gekauft werden konnte.

„Nun standen wir im Wort und haben das Ding besorgt", führt Bauer weiter aus. Er berichtet von der abenteuerlichen Suche nach einem Mast, der acht Meter lang sein sollte, und damit zwei Meter mehr messen sollte als der alte. In Lörrach wurde die Stiftung fündig. Eine Spedition lieferte den Mast an den Fuß des Berges. Bauer befestigte ihn auf seinen Pkw und kroch damit den Berg hinauf bis zur Ravensburg. „Ich kam mir vor wie in einem Panzer", sagt er.

Als es um das Auswechseln des Mastes ging, sei glücklicherweise der Heimatverein zur Stelle gewesen. Mit einem langen Seil und viel gutem Willen wurde er außen am Bergfried hochgezogen. Der ausgediente Sechs-Meter-Mast auf dem Turm erwies sich dann aber als äußerst störrisch und wollte sich nicht aus der Verankerung ziehen lassen. „Der alte Mast saß bombenfest", so Armin Bauer. Mit ordentlich »Manpower« sei es schließlich gelungen, den Mast zu entfernen und den neuen aufzustellen.

Die alte Fahne war völlig zerfleddert

Nach der Aktion konnten Besucher den Fahnenmast zwar schon von weitem sehen. Allerdings fiel damit gleichzeitig auch die inzwischen völlig zerfledderte Flagge auf. „Das ging mal gar nicht", fand Bauer und in allseitigem Einvernehmen wurde eine neue Flagge mit rot-weißen Sparren bestellt, die jetzt am neuen Mast gehisst wurde.

Allerdings nicht, ohne noch die ein oder andere Anekdote von verschiedenen Fahnen auf der Ravensburg zu erzählen. Zum Beispiel von einer, die falsch herum gehisst worden war und von einer weiteren, die das Wappen der Sparrenburg zeigte. Gemerkt hat das offenbar keiner.