Für drei Wochen wird die A 5-Ein-und-Ausfahrt in Richtung Karlsruhe gesperrt. Viele Fahrer werden auf die B3 ausweichen. Foto: Baublies

Drei Wochen bleibt die A 5-Auffahrt nach Karlsruhe dicht / Augenmerk auf B 3

Am Montag wird es ernst für die Autofahrer. Ab 7 Uhr ist die A 5-Ein- und Ausfahrt Richtung Karlsruhe volle drei Wochen gesperrt. Das Regierungspräsidium hofft nun, dass das Wetter mitspielt und sich das Verkehrschaos in Grenzen hält.

Lahr. Seit Ende Juni laufen die Arbeiten an der Anschlussstelle, um dem steigenden Verkehrsaufkommen dort Herr zu werden (siehe Info). Zwar wurde die Verkehrsführung seit Baubeginn einige Male verändert, die Autofahrer blieben von dadurch bedingten Staus aber bislang verschont. Mit der Vollsperrung der Auffahrt in Richtung Karlsruhe wird sich das ändern. Die Autofahrer werden auf die benachbarten Anschlussstellen ausweichen müssen und werden damit auch die B 3 stark belasten. Folgende Ausweichstrecken sind denkbar:

 > Aus Freiburg kommend: Das Regierungspräsidium Freiburg weist nicht erst an der Abfahrt in Ettenheim auf die Situation bei Lahr hin, sondern bereits vor der Anschlussstelle Rust. Das hat gute Gründe, wie Udo Gütle, Projektleiter des RP, auf Nachfrage unserer Zeitung sagt. "Wir hoffen natürlich, dass sich der Verkehr verteilt und nicht alle erst in Ettenheim von der Autobahn abfahren." Dies habe auch den praktischen Grund, dass es bei der Abfahrt Ettenheim eine Ampelanlage gibt, in Rust aber nicht. Von dort führt die B 3 nach Lahr. Wie gut oder schlecht der Verkehr in diese Richtung laufen wird, müsse die Praxis zeigen. Jedenfalls hat das RP auf dieser Strecke zunächst keine Maßnahmen, wie weitere Ampelanlagen, geplant.

 > Aus Lahr Richtung Offenburg: Hier gilt das gleiche wie bei der Benutzung der B 3 aus Rust und Ettenheim: Die B 3 zwischen Offenburg, Friesenheim und Lahr wird stärker frequentiert, die Autofahrer müssen zu Stoßzeiten Geduld mit ins Fahrzeug nehmen. Auf dieser Strecke sieht Gütle das "Hauptproblem". Auch die Fahrer auf der L 75 zwischen Neuried und Lahr werden die veränderte Situation wohl spüren, teilt die Polizei auf Nachfrage mit. Gerade im Bereich von Ortsdurchfahrten könne es schnell zu Stockungen kommen, beziehungsweise die bereits angespannte Situation in den Stoßzeiten noch verschärft werden. Auch der noch verbleibende Abfahrtsast von der A 5 zur B 415, beziehungsweise zur L 75, wird vermutlich mehr Verkehr aufnehmen müssen.

 > Der Lkw-Verkehr aus dem Lahrer Industriegebiet: Dieser könnte ein Schlüssel sein, um den Verkehr zumindest auf der B 3 Richtung Offenburg in dem Zeitraum der Vollsperrung zu entlasten. Denn wie das RP mitteilt, soll der Zuliefererverkehr nicht über die Bundesstraße quer durch die Region rollen, sondern die A 5-Auffahrt in Lahr Richtung Süden nutzen. Im Anschluss sollen die Fahrer in Ettenheim oder Rust die Fahrtrichtung wechseln. Dies sei mit den Gewerbebetrieben so abgesprochen, sagt Gütle.

Auf Nachfrage schätzt auch die Polizei die Lage durch die Sperrung ähnlich ein. Erfahrungsgemäß komme es in den ersten ein bis zwei Tagen einer geänderten Verkehrsführung zu den meisten Problemen. Berufspendler und regelmäßig verkehrende Autofahrer stellten sich dann soweit wie möglich auf die neue Situation ein, heißt es in einer Stellungnahme.

Bislang habe das RP den Zeitplan auf den Tag einhalten können. Gütle räumt aber ein, dass dies durch die nun schlechteren Witterungsverhältnisse schwerer wird. "Es ist nicht mehr die günstigste Witterung für die Baumaßnahme. Regnet es zum Beispiel viel, wird es schwierig, die drei Wochen einzuhalten." Zwar hätte man mit diesem zweiten Bauabschnitt schon früher beginnen können, doch während der Chrysanthema hätte dies keinen Sinn gehabt. Mit der Stadt Lahr sei deshalb abgesprochen gewesen, bis zum Ende der Blumenschau zu warten.

Letztlich werde sich erst in der Praxis zeigen, wie sich die Verkehre neu verteilen, schreibt die Polizei. "Es ist jedenfalls zu empfehlen, gerade zu Beginn der neuen Verkehrsführung mehr Zeit einzuplanen und sich bereits im Vorfeld über mögliche Alternativen zu informieren." Wem es möglich sei, sollte sich im Internet über die aktuellen Verkehrsverhältnisse informieren. Für manche Fahrten biete sich auch ein Wechsel auf den Schienenverkehr an, so die Polizei.

Wie berichtet, werden während der drei Wochen ein Entwässerungskanal gebaut, Leerrohre für die neue Ampel verlegt, neue Verkehrsinseln angelegt und umfangreiche Asphaltarbeiten vorgenommen. Nach Abschluss dieser Bauphase wird die neue Ampel in Betrieb gehen.

Wenn die Vollsperrung am 2. Dezember vorüber ist, können die Autofahrer erst mal durchatmen. Die Sperrung der anderen Aus- und Einfahrt Richtung Freiburg steht erst im Februar 2018 auf dem Plan. An dem Datum, 12. Februar, möchte das RP laut Gütle noch etwas tun: Es handelt sich dabei um Rosenmontag.

INFO

Arbeiten an der Anschlussstelle

 > Die kurzfristigen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation am Zubringer sollen bis zur LGS fertig sein. Dazu gehören an den Rampen West und Ost:

– Verlängerung des Linksabbiegestreifens von Schwanau kommend

– Dreispuriger Um- und Ausbau der B 415 zwischen westlicher und östlicher Rampe, zwei Fahrspuren Richtung Lahr und eine nach Schwanau

– Zusätzliche Linkseinbiegespur auf der westlichen und östlichen Rampe in Richtung Lahr

– Vorbereitung für die künftige nördliche Brücke

> Mittelfristig geplant ist der Bau einer neuen Brücke für die Autobahn, damit diese später dann mal sechsspurig ausgebaut werden kann. Der Brückenbau startet Ende 2019/Anfang 2020.

> Langfristig geplant ist der vierspurige Ausbau der B 415 im Bereich der Anschlussstelle Lahr. Vorher muss aber die Brücke stehen.