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Trump-Schwiegersohn Kushner soll privates E-Mail-Konto für Dienstzwecke genutzt haben

Präsidenten-Berater Jared Kushner hat offenbar seinen privaten E-Mail-Account verwendet, um mit Kollegen im Weißen Haus zu kommunizieren. Laut dem Magazin "Politico" geht es um Dutzende Nachrichten.
Jared Kushner (Archivbild)

Jared Kushner (Archivbild)

Foto: Jonathan Ernst/ REUTERS

Jared Kushner, Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump und Berater des Weißen Hauses, soll ein privates E-Mail-Konto für die Kommunikation mit Regierungsmitarbeitern genutzt haben. Das berichtet "Politico"  und beruft sich dabei auf vier Personen, die mit der Sache vertraut seien, sowie auf etwa zwei Dutzend E-Mails, die das Magazin eigenen Angaben zufolge einsehen und verifizieren konnte.

Demnach hatte Kushner die E-Mail-Adresse im vergangenen Dezember in der Übergangsphase nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten eingerichtet. Er habe das private Konto neben seiner offiziellen E-Mail-Adresse genutzt.

Kushner habe die Adresse des Weißen Hauses für Regierungssachen genutzt, sagte sein Anwalt Abbe Lowell laut "Politico" in einer Stellungnahme. Weniger als hundert E-Mails zwischen Kushner und Regierungsmitarbeitern seien zwischen Januar und August dieses Jahres über den privaten Account gelaufen. In den meisten Fällen seien Zeitungsartikel oder politische Kommentare weitergeleitet worden, zitiert das Magazin Lowell.

Zu den Sendern und Adressaten gehörten dem Bericht zufolge unter anderem der ehemalige Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, sowie der ehemalige Chefstratege des Präsidenten, Steve Bannon. Es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass Kushner heikle oder geheime Informationen über seinen privaten Mail-Account ausgetauscht habe.

Während des Präsidentschaftswahlkampfes hatten Trump und die Republikaner immer wieder gegen die Demokratin Hillary Clinton ausgeteilt, die während ihrer Zeit als US-Außenministerin von 2009 bis 2013 einen privaten E-Mail-Account für ihre gesamte dienstliche Kommunikation genutzt hatte. Kurz vor der Wahl hatte der damalige FBI-Chef James Comey neue Untersuchungen in der E-Mail-Affäre um Clinton angekündigt - sie macht ihn bis heute für ihre Niederlage gegen Trump mitverantwortlich.

aar/dpa