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Sanktionen USA gehen gegen Nordkoreas Handelspartner vor

Unternehmen, die Geschäfte mit Nordkorea machen, sollen dafür bestraft werden: Das sehen neue Sanktionen vor, die US-Präsident Trump unterschrieben hat. Betroffen sind demnach Einzelpersonen, Firmen und Institutionen.
Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Trump

Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Trump

Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/ AFP

US-Präsident Donald Trump versucht weiter, das nordkoreanische Regime mit Sanktionen unter Druck zu setzen. Am Donnerstag unterzeichnete er einen neuen Maßnahmenkatalog, wonach vor allem die Handelspartner Pjöngjangs abgestraft werden sollen.

"Ausländische Banken werden eine klare Wahl haben, ob sie mit uns Handel treiben wollen oder mit Nordkorea", sagte Trump. Die von ihm angeordneten neuen Sanktionen zielten auf Einzelpersonen, Firmen und Institutionen, die unter anderem in den Branchen Textil, Fischerei, Handwerk und Informationstechnologie Handel mit Nordkorea trieben.

Die neuen Sanktionen hatte der US-Präsident bereits angekündigt. Zwei Tage zuvor hatte er in einer Rede vor der Uno gedroht, Nordkorea notfalls mit militärischen Mitteln "völlig zu zerstören", wenn es sich nicht zu einem Einlenken im Streit um sein Atomprogramm entscheidet.

Auch EU will Sanktionen ausweiten

Auch die Europäische Union greift zu neuen Sanktionen. Diese Grundsatzentscheidung trafen die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter am Donnerstagabend, wie es aus EU-Diplomatenkreisen hieß. Die EU-Außenminister sollen die neuen Sanktionen demnach im Oktober verabschieden.

Im Detail soll es dabei um ein Verbot von Investitionen in Nordkorea gehen. Dieses soll für sämtliche Wirtschaftszweige gelten. Auch Ölausfuhren in das Land sollen künftig untersagt werden. Zudem sollen Einreiseverbote und Kontosperren für weitere nordkoreanische Personen, Organisationen und Unternehmen verhängt werden.

Pjöngjang setzte seine Tests und sein Atomprogramm, das weltweit als ernste Bedrohung angesehen wird, bislang trotz aller Warnungen fort. Das isolierte Regime testete in diesem Jahr bereits mehrere Raketen. Am 3. September zündete es nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe, mit der Interkontinentalraketen bestückt werden sollen. Erst am Montag vergangener Woche hatte der Uno-Sicherheitsrat deshalb seine Sanktionen erweitert. Diese umfassen jetzt auch eine Deckelung der Öllieferungen an das Land und ein Verbot von Textilexporten.

Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho, der am Freitag vor dem Uno-Plenum sprechen will, bezeichnete Trumps Äußerungen als "Hundegebell" und sagte, Trumps Berater täten ihm leid. "Wenn er wirklich dachte, er könne uns mit dem Geräusch von Hundegebell Angst einjagen, ist das der Traum eines Hundes", sagte Ri laut CNN.

vks/AFP/dpa