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Russland IS reklamiert Messerangriff für sich

Ein junger Mann hat in der sibirischen Stadt Surgut mehrere Menschen mit einem Messer verletzt. Der IS nannte ihn einen "Soldaten" aus den eigenen Reihen. Die Polizei geht bislang aber nicht von einem terroristischen Hintergrund der Tat aus.
Russische Polizisten am Tatort in Surgut

Russische Polizisten am Tatort in Surgut

Foto: RUSSIAN INTERIOR MINISTRY HA/ REX/ Shutterstock

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Messerangriff in der sibirischen Stadt Surgut für sich reklamiert. Der Angreifer habe zu den "Soldaten des Islamischen Staates" gehört, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Samstag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht verifizieren. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet. Russische Behörden kommentierten die Meldung nicht unmittelbar, sie waren zuvor nicht von einem möglichen Terroranschlag ausgegangen.

Ungewöhnlich ist aber, dass der Leiter des Staatlichen Ermittlungskomitees in Moskau, Alexander Bastrykin, die Ermittlungen an sich gezogen hat.

Der Täter hatte am Samstag in der sibirischen Ölstadt sieben Menschen mit dem Messer verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die Attacke ereignete sich am Morgen auf offener Straße im Zentrum der sibirischen Stadt.

Die Nachrichtenagentur Tass berichtet, der Mann sei die Hauptstraße entlanggelaufen und habe mit dem Messer auf Passanten eingestochen. Vier Opfer schwebten nach Angaben von Ärzten in Lebensgefahr, wie die Agentur Interfax meldete. Die Bezirksregierung sprach dagegen nur von zwei Schwerverletzten.

Russische Medien verwiesen auf Ähnlichkeiten der Attacke mit dem mutmaßlichen Terroranschlag vom Freitag in Finnland. Der Angreifer sei ein 1994 geborener Einheimischer gewesen. Es werde geprüft, ob er psychisch auffällig gewesen sei.

Surgut liegt etwa 2100 Kilometer östlich von Moskau und zählt gut 300.000 Einwohner. Die Stadt ist ein Zentrum der Ölindustrie in Sibirien und gilt deshalb als eine der reichsten in Russland.

lov/stk/dpa/AFP/Reuters