Wenn niemand in den Laden kommt: Shop-Besitzer können Menschenmenge jetzt per App buchen

Eine neue App erlaubt es Besitzern von Restaurants, Shops oder ähnlichen Etablissements, sich eine Gruppe von Personen, die ganz nach ihren Wünschen zusammengestellt ist, zu ihren Events einzuladen. Diese Art und Weise, Personen für eigene Veranstaltungen per App anhand eines Algorithmus zu "casten", wird von vielen Experten als äußerst gefährliche Entwicklung gesehen.

"Surkus": Viele Gäste bedeutet bald nicht mehr automatisch gute Qualität

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie schlendern durch eine neue, ihnen noch unbekannte Stadt, ständig auf der Suche nach einem Restaurant oder einem Imbiss, der Ihren unbändigen Hunger stillen könnte. Nach ein paar Minuten kommen Sie an einem Lokal vorbei, vor dessen Türe sich eine riesige Gruppe von Menschen versammelt hat - und das obwohl nirgendwo Werbung für das Etablissement zu sehen ist. Die logische Schlussfolgerung wäre doch, dass es sich um einen Geheimtipp handelt, ein Lokal, dass sich nur durch guten Service und "Mundpropaganda" einen Namen gemacht hat, oder?

In Zukunft könnte es so sein, dass man nicht mal mehr einer real beobachtbaren Menschenmenge trauen kann - Schuld daran ist eine App aus den USA, die auf den Namen Surkus hört. Sie erlaubt es zum Beispiel Lokalinhabern, sich eine Gruppe von Menschen zusammenzu"casten", die sich dann (am besten mit einem Lächeln auf den Lippen) vor dem Lokal aufhält - um so neue Kunden anzulocken.

"Crowdcasting": App nutzt Algorithmus, um perfekte Gruppe zusammenzustellen

Die App Surkus erlaubt es Lokalinhabern, sich eine Menschengruppe für Events zu

Die App Surkus erlaubt es Lokalinhabern, sich eine Menschengruppe für Events zu "casten", wofür diese bezahlt werden.

Bild: www.surkus.com

Die "gecastete" Menschengruppe ist dabei alles andere als willkürlich zusammengestellt. Ein Algorithmus erlaubt es der App, anhand vorher festgelegter Kriterien wie zum Beispiel Alter, geografische Lage oder sogar Facebook-Likes nur die Leute auszuwählen, die der Inhaber des Lokals als ein passendes Klientel ansieht - Für diesen Vorgang wurde sogar bereits der Begriff des "Crowdcasting" eingeführt. Die Auserwählten müssen dabei übrigens sehr auf ihr Verhalten achten - bei unzufriedenen Gesichtern oder Nicht-Erscheinen gibt es schlechte Bewertungen und / oder keine Bezahlung.

Der Erfinder der App selbst, Stephen George, sieht Surkus mehr als eine Art "Matchmaking" zwischen Etablissements und den Kunden, die sich mit der Marke / dem Brand verbunden fühlen. Expertenmeinungen gehen häufig eher in die Richtung "Social Media" für Brands - also eine aufgehübschte, nicht unbedingt der Realität entsprechende Darstellung der Marke.

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