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Öl-Überangebot Benzinpreise fallen zum Start der Sommerferien

Zum Ferienbeginn können sich Autofahrer über europaweit sinkende Benzinpreise freuen. Der übliche Anstieg im Sommer fällt durch das hohe Öl-Angebot aus, auch andere Mineralöl-Produkte werden billiger.
Mann an einer Zapfsäule

Mann an einer Zapfsäule

Foto: Tobias Hase/ picture alliance / dpa

Fallende Benzinpreise pünktlich zu den Sommerferien - davon profitieren Autofahrer dieses Jahr in Europa. Im Mai wurden Super-Kraftstoff, Diesel und Heizöl laut Zahlen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) wieder billiger. Dabei legen ihre Preise üblicherweise zum Ferienstart aufgrund der steigenden Nachfrage zu. Zuvor waren die Kosten für Öl-Produkte seit Jahresbeginn im europäischen Schnitt etwas angestiegen.

Für den deutschen Markt meldete die Organisation aus Paris bei Benzin (95 Oktan) einen Rückgang des Durchschnittspreises um 1,4 Prozent von April auf Mai. Verglichen mit Mai 2016 lag er allerdings 3,4 Prozent höher - damals war das weltweite Ölpreisniveau noch stärker abgerutscht.

Diesel war in Deutschland laut IEA-Angaben im vergangenen Monat 2,0 Prozent billiger als im April, Heizöl sogar 4,7 Prozent.

Ein wesentlicher Grund für die Preisentwicklung ist das global hohe Angebot an Rohöl. Die Länder des Förderkartells Opec suchen die richtige Strategie, damit sich der Ölpreisverfall aufhalten lässt. Sie versuchen, das Angebot zu verknappen. Bislang verpufft die Wirkung von Produktionskürzungen jedoch größtenteils.

Ein Problem: In den USA ist die Ölproduktion in jüngster Zeit gestiegen, da die Fracking-Industrie erstarkt. Bei dieser Fördertechnik wird Öl unter Hochdruck und Einsatz von teils giftigen Chemikalien aus dem Gestein gepresst. Die USA macht sich so unabhängiger von Öl-Importen.

Günstig wie seit Monaten nicht

Der Automobilclub ADAC hatte jüngst berichtet, Benzin und Diesel seien derzeit so günstig wie seit Monaten nicht. Zuletzt kostete ein Liter Super E10 im Schnitt 1,33 Euro - 5 Cent weniger als vor acht Wochen. Ein Liter Diesel war mit 1,11 Euro für 7 Cent weniger zu haben. Heizöl hatte den niedrigsten Preis seit mehr als acht Monaten.

Auch in süd- und westeuropäischen Ländern - Ziel vieler mit dem Auto reisender Urlauber - konnte der Tank billiger aufgefüllt werden: So sank der Literpreis für Benzin in Frankreich von April auf Mai um 1,5, in Italien um 0,5 und in Spanien um 1,7 Prozent, berichtete die IEA.

Diesel ließ sich ebenso preiswerter tanken: In Frankreich und Spanien nahmen die Kosten um 1,9, in Italien um 0,9 Prozent ab.

Zurückgehende Energiepreise hatten im Mai auch zur weiterhin niedrigen Inflationsrate in der Bundesrepublik beigetragen. Die Teuerung lag mit 1,5 Prozent auf dem tiefsten Stand seit einem halben Jahr, im April war das Preisniveau noch um 2,0 Prozent geklettert.

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist zuletzt insgesamt um 2,0 Prozent, im April und März waren es jeweils noch 5,1 Prozent gewesen.

kig/dpa