Bis Ende des Schuljahres soll die Vorrichtung am Französischen Gymnasium stehen. Er soll die Schule von einem Rotlichtbezirk abgrenzen.

Das Französische Gymnasium an der Derfflingerstraße in Tiergarten soll in Zukunft durch einen Zaun geschützt werden. Mittes Bildungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagte der Berliner Morgenpost, dass die Schule sich bereits seit längerem eine Abgrenzung vom öffentlichen Straßenrand wünscht. „Ein bis zu 1,80 Meter hoher Zaun soll künftig dafür sorgen, dass Freier, Prostituierte und Drogenkonsumenten sich nicht mehr auf dem Schulgelände aufhalten“, so Spallek. Es habe in der Vergangenheit entsprechende Beschwerden gegeben. Geplant ist laut Spallek, dass der Zaun bis Ende dieses Schuljahres steht. Abends soll der Eingang dann abgeschlossen werden.

Der Zaun soll das Schulgelände vor allem von dem Rotlichtbezirk an der Kurfürstenstraße abgrenzen. Teilweise würden schulfremde Personen, darunter Prostituierte, sogar während des Tages das Gelände betreten. Das würde Schüler ablenken, ganz davon abgesehen, was nachts und am Wochenende dort passiere, sagte Spallek. „Das Geld für den Zaun ist schon bereitgestellt.“ Es werde ein mittlerer fünfstelliger Betrag nötig sein. „Wir sind jetzt dabei, uns entsprechende Angebote einzuholen“, so Spallek. Dazu seien auch Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde nötig gewesen.

Der Spielplatz wird nachts abgeschlossen

Im vergangenen Jahr wurde bereits der Spielplatz an der Kurfürstenstraße, der zwischen einem bekannten Möbelhaus und dem Französischen Gymnasium liegt, umgestaltet und ebenfalls eingezäunt. Auch dort ging es vor allem darum, zu verhindern, dass Prostituierte den Platz nutzen, um sich mit Freiern zu treffen. Auch war der Spielplatz stark vermüllt. Carsten Spallek dazu: „Der Platz kann nun abends abgeschlossen werden.“ Das seí überaus hilfreich. „Unser Ziel war es, einen Platz für Kinder und Anwohner zu haben.“

Der Spielplatzes war zuvor dermaßen heruntergekommen, dass er 2011geschlossen werden musste. Das Gelände war mehr und mehr zu einem Aufenthaltsort für Prostituierte und Drogenhändler geworden. Dort Kinder spielen zu lassen, konnte niemand mehr verantworten. Das Bezirksamt sprach damals zurückhaltend neutral von „starker Fremdnutzung“.

„Seit der Platz eingezäunt ist, ist klar, wo das öffentliche Straßenland endet"

Im Klartext bedeutete dies: Kleinkinder förderten beim Buddeln in der Sandkiste regelmäßig hochgefährliche Gegenstände zutage. Spritzen gehörten ebenso dazu wie benutzte Präservative. In den Büschen, die den Spielplatz umschließen, setzten sich Drogensüchtige ihren Schuss und die Prostituierten vom nahe gelegenen Straßenstrich zogen sich mit ihren Freiern gern dorthin zurück.

Neben dem nun aufwendig neu gestalteten Spielplatz liegt die Ecole Voltaire Grundschule. Auch deren Gelände ist abgeschlossen. Besucher müssen sich anmelden, um Zugang zu bekommen. Gute Erfahrungen mit einer Umzäunung habe man im Bereich der Kurfürstenstraße auch mit dem Magdeburger Platz gemacht, sagte Spallek. „Seit der Platz eingezäunt ist, ist klar, wo das öffentliche Straßenland endet. Allein das hält Fremdnutzer ab.“ Der Zaun dort habe etwa 30.000 Euro gekostet.

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