Sergej W. (28) wollte Spieler sterben sehen: Das ist der BVB-Bomber

Wie er arbeitete und lebte ++ Was Freunde über ihn sagen ++ Die Einschätzung von Profiler Axel Petermann

Von: Von A. BACHNER, S. BAUMANN, A. ZU CASTELL-RÜDENHAUSEN, D. DECKER, E. EIBNER, N. HARBUSCH, P. HESSE, P. ROSSBERG, P.-M. SCHMID, F. SCHNEIDER, J. VÖLKERLING und O. WILLIKONSKY

Tübingen – Für seinen schnellen Reichtum wollte er offenbar eine ganze Fußballmannschaft ermorden!

Das ist der Mann, der drei mit Metallstiften gefüllte Rohrbomben am Mannschaftsbus des BVB zur Explosion gebracht haben soll.

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► Wo kommt er her? Geboren wurde Sergej W. am 7. April 1989 in der russischen Millionen-Stadt Tscheljabinsk am Ural. 2003 kam er mit seinen Eltern nach Deutschland, zog in den Schwarzwald. W. besitzt die deutsche und die russische Staatsangehörigkeit. W. ist klein und kräftig. Die blonden Haare über der hohen Stirn hat er stets streng gescheitelt.

► Welche Ausbildung machte er? Nach der Schule leistete er im Jahr 2008 Wehrdienst in einer Sanitätseinheit: Er kümmerte sich um Instandsetzung und Elektrotechnik. Im dualen System absolvierte er eine Ausbildung zum Elektrotechniker. In der Berufsschule war W. einer der besten: Im Juli 2015 gewann er einen Schulpreis für Elektrotechnik.

Das Gruppenfoto der Berufsschule in Freudenstadt zeigt Sergej W. im Juli 2015 als Preisträger im Bereich „Elektroniker Betriebstechnik“

Das Gruppenfoto der Berufsschule in Freudenstadt zeigt Sergej W. im Juli 2015 als Preisträger im Bereich „Elektroniker Betriebstechnik“

Foto: Schwarzwälder Bote

► Was sagen Freunde über ihn? Sergej sei ein „eher ruhiger Typ“, berichtet einer seiner wenigen Freunde. Er engagierte sich in einer evangelischen Freikirche in Freudenstadt (Baden-Württemberg). „Er war ganz normal, kein Streber“, sagt ein Mitschüler aus der Berufsschule.

► Wo arbeitete und lebte er zuletzt? Mitte 2016 begann W. einen neuen Job im Heizwerk in Tübingen. In Rottenburg am Neckar bezog er zur Untermiete eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus am Anfang einer Sackgasse. Eine Nachbarin: „Er war nicht oft zu Hause.“

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► Was sagt Profiler Axel Petermann? „Sergejs Verhalten nach dem Anschlag spricht für einen Adrenalinschub, der ihn dazu brachte, in aller Öffentlichkeit Steak zu essen und cool zu wirken, statt still und leise zu verschwinden.“

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Busbomber droht lebenslang

Der Haftbefehl des Täters lautet auf versuchten Mord, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und gefährliche Körperverletzung.

Nach BILD-Informationen machte Sergej W. nur Angaben zu seiner Person - ein Geständnis legte er nicht ab.

Laut § 211 des Strafgesetzbuches (StGB) droht Sergej W. jetzt wegen Mordes das höchste Strafmaß – die lebenslange Haft. Darunter versteht man in Deutschland einen Freiheitsentzug auf unbestimmte Zeit – der aber mindestens 15 Jahre dauert.

Im Durchschnitt bleibt ein Mörder etwa 20 Jahre in Haft. Danach kann der Rest seiner Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden.

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