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Handelsbeziehungen China ist Deutschlands neue Nummer eins

Donald Trump setzt auf Abschottung, China will zur neuen Handelsgroßmacht aufsteigen. Im Verhältnis zu Deutschland hat die Volksrepublik die Top-Position nun bereits erreicht.
Containerterminal im ostchinesischen Quingdao

Containerterminal im ostchinesischen Quingdao

Foto: STR/ AFP

China als neuer Vorreiter des Welthandels: Dieses Bild hat Präsident Xi Jingping angesichts des protektionistischen Kurses seines US-Amtskollegen Donald Trump gerade in Davos gezeichnet. Zwar schirmen die Chinesen immer noch ganze Sektoren ihrer Wirtschaft ab. Dennoch ist die Volksrepublik nun zum wichtigsten Handelspartner für Deutschland aufgestiegen. Das zeigt eine Rangliste auf Basis von Hochrechnungen, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Freitag veröffentlichte.

Demnach liegt China erstmals auf Platz eins und löst die USA ab, die auf Platz drei rutschen. Frankreich behauptete seine Position als zweitgrößter Handelspartner Deutschlands.

Die USA sind laut DIHK zwar weiterhin wichtigstes Exportland für die deutsche Wirtschaft. Insbesondere die deutschen Einfuhren aus den Vereinigten Staaten seien aber zu schwach gewesen, um ihren Spitzenplatz zu behaupten. Die deutschen Exporte in die USA seien 2016 um mehr als fünf Prozent gesunken, weil die Wirtschaft langsamer als zuvor gewachsen und stärker binnenorientiert gewesen sei.

"Mit einer anziehenden Konjunktur könnten die USA aber schon im kommenden Jahr zumindest Platz zwei zurückerobern, wenn nicht die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten hier einen Strich durch die Rechnung macht", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.

Für den Aufstieg Chinas sei entscheidend gewesen, dass sich die deutschen Ausfuhren nach einem schwachen Jahresstart zunehmend dynamisch entwickelt hätten. Dabei profitiere das chinesische Wachstum weiter von massiven staatlichen Stützungsmaßnahmen wie Infrastrukturinvestitionen und einer sehr lockeren Kreditvergabepolitik der Banken.

dab/dpa