Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Faraday Future hat Anfang des Jahres seinen ersten Serien-Stromer vorgestellt. Das vollelektrische SUV FF 91 leistet über 1000 PS und soll dank einer Batteriekapazität von 130 kWh nach US-Zyklus EPA mehr als 600 Kilometer am Stück fahren können – im EU-Zyklus sogar 700 Kilometer. Die Ladezeit für den Akku gibt Faraday bei Schnellladung mit deutlich unter einer Stunde an. Käufer werden für den FF 91 voraussichtlich tief in die Tasche greifen müssen.
Jia Yueting, Chef des chinesischen Elektro-Startups LeEco und Großinvestor bei Faraday Future, verkündete kürzlich, dass der FF 91 „weniger als 300.000 US-Dollar“ kosten wird (ca. 280.000 Euro). Mit über 200.000 Dollar dürfte die Elektroauto-Wuchtbrumme dennoch eines der teuersten Serienfahrzeuge mit dem alternativen Antrieb werden. Neben großer Reichweite und einer Beschleunigung auf Supersportwagen-Niveau in 2,5 Sekunden von Null auf Hundert sind diverse technische Spielereien für den hohen Preis des ersten Faraday verantwortlich – darunter modernste Selbstfahr-Funktionalitäten.
Ob und wann der FF 91 tatsächlich auf den Markt kommt, ist noch offen. Ende 2016 wurde bekannt, dass das Unternehmen mit Geldproblemen zu kämpfen hat. Faraday bekräftigte aber, seinen Luxus-Stromer ab 2018 definitiv anzubieten. Für das Modell seien in den ersten 36 Stunden nach der Premiere bereits knapp 64.000 Vorbestellungen eingegangen. Allerdings: Neben vorrangig behandelten Reservierungen für 5000 Dollar bietet Faraday auch kostenlose Vorbestellungen an.
EVrules meint
Ich bin sehr zwiegespalten, was Faraday Future betrifft. Auf der einen Seite freue ich mich um jeden eAuto-Hersteller, auf der anderen Seite ist diese Firma nicht gerade durch besondere Marktrelevanz berühmt geworden.
Auch der FF91 ist mehr ein in kleinsten Stückzahlen verkaufbares Luxusspielzeug, als ein für ein breiteres Publikum nutzbares Alltagsfahrzeug.
AUch die Krisen in der sich die Firma befindet, bauen kein Vertrauen auf, sodass böse Zungen die auf Kurz oder Lang als Ausrede und Negativbeispiel benutzen, warum eMobilität sich nicht durchsetzen wird.
Die Taten von FF wirken bislang noch etwas befremdlich und wenig konsequent.