Von 87,6 Milliarden Euro Beiträgen, die Lebensversicherungs-Kunden im Jahr 2015 gezahlt haben, sind 7,1 Milliarden Euro allein für Abschlusskosten verloren gegangen. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift "Finanztest" (Heft 02/2017), die aktuelle Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ausgewertet hat. Eingeflossen in die Untersuchung seien alle Aufwendungen für den Vertragsabschluss: vor allem Provisionen, aber beispielsweise auch Kosten für die Vertragsdokumentation.

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8,1 Prozent Abschlusskosten

Laut BaFin-Statistik müssen die Vorsorgesparer im Schnitt allein 8,1 Prozent der gezahlten Beiträge für Abschlusskosten zahlen, kritisiert "Finanztest" in einer Pressemeldung. Immerhin: Seit der letzten Erhebung 2014 sei die Belastung für den Vertragsabschluss um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Dennoch sei der Versuch der Bundesregierung gescheitert, mit dem Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) die Abschlusskosten signifikant zu reduzieren, so das Fazit von Finanztest.

Debeka Leben mit niedrigster Abschlusskostenquote der großen Lebensversicherer

Schaut man auf die einzelnen Versicherer, gestalten sich die Kosten höchst unterschiedlich. Von den zehn Gesellschaften mit den höchsten Beitragseinnahmen habe die Debeka Leben mit 4,9 Prozent die niedrigste Abschlusskostenquote, die Aachen Münchener Lebensversicherung mit 11,1 Prozent die höchste, berichtet "Finanztest". Die Allianz Leben, der mit Abstand größte Lebensversicherer in Deutschland, verwende 6,9 Prozent der eingenommenen 16,5 Milliarden Euro Beiträge für Abschlusskosten. Finanztest fordert eine "absolute Obergrenze" für die Abschlussgebühren.

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