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Falschmeldungen auf Twitter Postfaktische Eilmeldungen: Medien erklären NPD für verboten

Von mn | 17.01.2017, 11:23 Uhr

Ein juristisches Missverständnis sorgt für Verwirrung und zahlreiche falsche Eilmeldungen.

Wenn mehrere große Medien übereinstimmend berichten, kann man getrost davon ausgehen, dass die Meldung stimmt. Oder? Beim Urteil zum NPD-Verbot jedenfalls meldeten Spiegel Online, die ARD oder auch Zeit Online, dass die rechtsextreme Partei vom Verfassungsgericht in Karlsruhe verboten wurde. Auf Twitter überschlugen sich die Eilmeldungen.

 

Nur wenige Minuten später kommt die Kehrtwende.

 

Ja was denn nun? Waren die Eilmeldungen zum Verbot etwa Fake-News? Schließlich kommen in der zweiten Welle der Eilmeldungen ganz andere Nachrichten.

Was folgt, ist der geordnete Rückzug. Alles nur ein Missverständnis. Der Richter hatte zuerst den Antrag der Bundesländer auf ein Verbot verlesen - und erst dann das Urteil. Doch manche verstanden den Antrag bereits als Urteil. Im Tagesschau-Live-Video erklärt der Moderator, wie die Urteilsverkündung ablaufen wird. Ab Minute 6 kann man sehen, wo dann das Missverständnis entstanden ist.

Auf die Falschmeldungen folgt die Häme und der fade Beigeschmack, dass die Medienwelt ihre Kritiker selbst am fleißigsten füttert.

Die NPD jedenfalls kann sich nicht nur über das gescheiterte Verbot freuen: Neben der demokratischen Grundordnung hat auch die „Pressemeute“ an diesem Tag ordentlich Federn lassen müssen.

Dennoch haben die vielen falschen Eilmeldungen einen Unterschied zu den vieldiskutierten Fake-News.

Und sie wurden nicht aus Kalkül produziert, um die Leser zu manipulieren.

TEASER-FOTO: Redaktion