Muslime fordern Haft für Jakartas christlichen Gouverneur
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Jakarta. Zehntausende Indonesier haben gefordert, dass der christliche Gouverneur von Jakarta festgenommen wird. Der Vorwurf: Gotteslästerung.
Mehrere zehntausend von Hardlinern angestachelte Muslime haben in Indonesien gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta, Basuki Tjahaja Purnama, protestiert. Die Nachrichtenagentur AP berichtet unter Berufung auf die Polizei sogar von 200.000 versammelten Menschen.
Die Demonstranten verlangten den Rücktritt und die Festnahme des Gouverneurs wegen angeblicher Blasphemie. Die Staatsanwaltschaft hat Purnama bereits verhört und will den Fall vor Gericht bringen. Der Gouverneur sieht sich keiner Schuld bewusst. Bei einem ähnlichen Protest Anfang November war es zu Ausschreitungen gekommen.
Massendemonstration in Jakarta
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Indonesien hat größte muslimische Bevölkerung der Welt
Der Fall testet die Toleranz in dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt. Kritiker sagen, konservative Muslime hätten die überwiegend moderaten Muslime zu den Protesten angestachelt, um an Purnama ein Exempel zu statuieren.
Der Gouverneur hat politischen Gegnern vorgeworfen, sie missbrauchten den Koran, um ihm eine zweite Amtszeit zu verwehren. Sie hätten eine bestimmte Sure so interpretiert, dass Muslime keinen Nicht-Muslim als ihren Anführer wählen könnten. Sie seien belogen worden. (dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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