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Ticketpreise Bahnfahren im Nahverkehr wird teurer

Die Preise im Fernverkehr steigen, im Nahverkehr fallen die Preiserhöhungen noch größer aus. Ob zehn Cent oder mehrere Euro mehr für die Fahrscheine: Manche Regionen sind besonders stark betroffen.
Regionalzug im Stuttgarter Hauptbahnhof

Regionalzug im Stuttgarter Hauptbahnhof

Foto: Philip Schwarz/ picture alliance / dpa

Bus- und Bahnfahren im Nahverkehr wird zum Jahreswechsel spürbar teurer. Im Durchschnitt verlangen die Unternehmen zwischen 2 und 2,5 Prozent mehr von ihren Fahrgästen, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilte.

Die tägliche Fahrt zu Schule, Arbeit oder Einkauf verteuert sich damit abermals stärker als das Reisen im Fernverkehr. In Zügen wie dem ICE oder IC verlangt die Deutsche Bahn künftig durchschnittlich 1,3 Prozent mehr, wie der Konzern am Freitag angekündigt hatte.

Die kommunalen Verkehrsunternehmen begründeten ihre Preiserhöhungen vor allem mit Tarifsteigerungen für die Beschäftigten und der finanziell schwierigen Situation vieler Gemeinden. Im Vergleich der großen Verkehrsverbünde müssen dieses Mal besonders die Fahrgäste im Raum München tiefer in die Tasche greifen: Mit 2,9 Prozent fällt der Aufschlag zum Fahrplanwechsel im Dezember noch etwas höher aus als im Vorjahr. Ein Einzelfahrschein in der bayerischen Landeshauptstadt kostet dann 2,80 Euro - zehn Cent mehr als jetzt.

In Düsseldorf und dem Ruhrgebiet steigen die Preise am Neujahrstag um 2,3 Prozent, in den Großräumen Stuttgart und Frankfurt um 1,9 Prozent, in und um Hamburg sowie in Köln um 1,4 Prozent.

Am günstigsten kommen Fahrgäste in Berlin und Brandenburg weg: Mit durchschnittlich gut einem halben Prozent verteuern sich die Fahrscheine dort kaum. "Niemand wird übermäßig zur Kasse gebeten", sagte Susanne Henckel, die Chefin des gemeinsamen Verkehrsverbunds beider Länder.

Auch einige Länder-Tickets werden teurer

Trotz steigender Ticketpreise wächst seit Jahren auch die Fahrgastzahl: Im vergangenen Jahr zählte der VDV im kommunalen Nahverkehr 9,95 Milliarden Fahrten, das entspricht einem Plus von 0,6 Prozent. Das hängt auch mit dem Zuzug in die Städte zusammen. Eine Neuheit gibt es in Stuttgart und Umgebung: Dort gilt von Januar an der "Feinstaub-Tarif". An Tagen mit Feinstaub-Alarm kostet im Winterhalbjahr der Einzelfahrschein nur noch die Hälfte.

Wer über die Grenzen von Verkehrsverbünden hinaus in Regionalzügen unterwegs ist, zahlt von Mitte Dezember an durchschnittlich 1,9 Prozent mehr. Das trifft etwa jeden fünften Kunden. Die Preise für diese Fahrten machen die Deutsche Bahn und ihre Konkurrenten. Sie haben in den vergangenen vier Jahren neue Züge für mehr als vier Milliarden Euro gekauft und wollen das Geld nun wieder reinholen. Während die Kunden für einige Länder-Tickets nun tiefer in die Tasche greifen müssen, werden das Schönes-Wochenende-Ticket und das Quer-durchs-Land-Ticket nicht teurer.

Die Deutsche Bahn bemüht sich derzeit mit dem im Dezember gestarteten Konzept "Zukunft Bahn" angesichts der Konkurrenz durch Fernbusse und Billig-Airlines, wieder mehr Kunden zu gewinnen und zu halten. Dabei soll unter anderem mehr Service, kostenloses WLAN auch in der zweiten Klasse des Fernverkehrs und eine größere Pünktlichkeit helfen. Allein für den ICE 4 betrage das Investitionsvolumen 5,3 Milliarden Euro. (Lesen Sie hier mehr über die neue Generation des Hochgeschwindigkeitszugs.)

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Foto: Deutsche Bahn
mxw/dpa