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Verschollener Flug MH370 Pilot übte möglicherweise Unglücksroute am Simulator

Seit mehr als zwei Jahren ist der Flug MH370 verschollen. Nun gibt es Daten aus dem privaten Flugsimulator des Kapitäns. Sie nähren einen schlimmen Verdacht.
Trümmerteil auf La Réunion

Trümmerteil auf La Réunion

Foto: STRINGER/ REUTERS

Der Kapitän des verschwundenen Malaysia-Airlines-Flugs (MH) 370 hat möglicherweise auf seinem heimischen Computer eine ähnliche Route simuliert, auf der die Boeing später sehr wahrscheinlich verunglückte. Australische Behörden bestätigten, dass die ausgewerteten Daten des Simulators eine Route in den südlichen Indischen Ozean zeigten. Nicht erwiesen ist, ob der Kapitän sie selbst einstellte.

Damit bestätigten die Behörden zentrale Ergebnisse eines Berichts des "New York Magazine" aus der vorigen Woche. Demnach übergaben die malaysischen Behörden dem US-Bundeskriminalamt FBI Festplatten des Flugsimulators. Der Kapitän habe etwa einen Monat vor dem Verschwinden mehrere Routen simuliert.

Bis der Treibstoff ausgeht

Die Route in den südlichen Indischen Ozean zeige einen Flug, der von Kuala Lumpur in Richtung Nordwesten gehe, dann nach links schwenke und südwärts führe - solange, bis der Maschine der Treibstoff ausgehe. Die Behörden in Malaysia hatten den Bericht des "New York Magazine" bisher dementiert.

Die Maschine mit 239 Insassen sollte am 8. März 2014 planmäßig von der malaysischen Hauptstadt nach Peking fliegen, hatte aber kurz nach dem Start einen völlig anderen Kurs eingeschlagen. Die FBI-Erkenntnisse könnten als Hinweis darauf gesehen werden, dass der Pilot das Flugzeug absichtlich verunglücken ließ. Bewiesen ist diese Theorie aber nicht, zumal offenbar mehrere Routen simuliert wurden.

Die Suche nach dem Wrack von Flug MH370 ist bisher erfolglos verlaufen. Mehrere Trümmerteile sind aber an Küsten im südlichen Afrika angespült worden.

sms/dpa/AP