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US-Wahl Hillary Clinton will Tim Kaine als Vizepräsidenten

Hillary Clinton hat sich entschieden: Sie macht Tim Kaine, Senator aus Virginia, zu ihrem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten. Er gilt als sichere Wahl.
Clinton und Kaine

Clinton und Kaine

Foto: SAUL LOEB/ AFP

Im US-Wahlkampf steht nun auch der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten fest. Hillary Clinton nominiert den Senator von Virginia, Tim Kaine, 58. Das teilte sie auf Twitter mit.

Kaine sei "ein Mann, der sein Leben dem Kampf für andere gewidmet hat", schrieb Clinton. "Er ist ein unerschütterlicher Optimist, der kein Problem für unlösbar hält."

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Clinton hatte Kaine kurz zuvor telefonisch über ihre Wahl informiert. "Ich habe gerade mit Hillary telefoniert", schrieb Kaine bei Twitter. Ich fühle mich geehrt, ihr Kandidat für die Vizepräsidentschaft zu sein." Er könne es kaum erwarten, in den Wahlkampf zu starten.

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Kaine galt bereits seit Tagen als Favorit der US-Präsidentschaftskandidatin. Der gelernte Harvard-Jurist ist ein erfahrener Politiker, der vor seiner Zeit als Senator in Washington unter anderem Gouverneur von Virginia und Parteivorsitzender der US-Demokraten war. Der Katholik gilt als Fan von Papst Franziskus, er arbeitete als Student als Missionar in Lateinamerika. Kaine ist sozial eingestellt, er kümmert sich in seinem Heimatstaat schon lange um die Rechte der Armen. Als Katholik ist er zugleich aber auch ein strikter Abtreibungsgegner.

Kaine zählte bereits im Wahlkampf von Barack Obama zum engsten Favoritenkreis für das Amt des Vizepräsidenten. Obama entschied sich dann jedoch für Joe Biden. Das Amt des Vizepräsidenten hat in der US-Verfassung vor allem deshalb eine wichtige Bedeutung, weil der Vizepräsident im Falle des Todes oder des Rücktritts des Präsidenten automatisch bis zum Ende der Wahlperiode Nachfolger wird.

Clinton wird in der kommenden Woche auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia offiziell zur Kandidatin ihrer Partei gewählt. Zuvor will sie gemeinsam mit ihrem neuen "Running Mate" auf eine kurze Wahlkampfreise gehen.

Wie Kaine helfen kann

Für Hillary Clinton ist Kaine eine sichere Wahl: Sie will sich den Amerikanern als verlässliche Alternative zu dem unberechenbaren Kandidaten der Republikaner, Donald Trump, empfehlen. Kaine soll ihr mit seiner Erfahrung in der Innen- und Außenpolitik und mit seinem ausgleichenden, sozialen Wesen dabei helfen.

Kaine spricht seit seiner Zeit als Missionar fließend Spanisch. Er könnte vor allem Latino-Wähler gewinnen, diese Gruppe wird bei US-Wahlen immer wichtiger. Hinzu kommt: Sein Heimatstaat Virginia könnte bei der Wahl am 8. November einer der besonders umkämpften Staaten sein. Kaine könnte Clintons Chancen verbessern, dort zu gewinnen.

Mit der Wahl Kaines beendet Clinton auch Spekulationen über eine mögliche Nominierung der Partei-Linken Elizabeth Warren oder Bernie Sanders für den Vizeposten. Beide waren einst klar gegen Clinton, haben sich nun aber dafür entschieden, sie zu unterstützen. Sanders wird am ersten Tag des Parteitags sprechen, er beginnt am kommenden Montag.

Clinton kann darauf hoffen, dass ihr Kaines Nominierung und der Parteitag in Philadelphia Rückenwind geben werden. Nachdem der Parteitag der Republikaner mit Trump reichlich chaotisch verlaufen ist, werden sich Clinton und ihre Demokraten wohl sehr geschlossen präsentieren - quasi als Kontrastprogramm zu Trump.