Zum Inhalt springen
Fotostrecke

Sieg gegen Slowakei: Muskelspiele des Weltmeisters

Foto: Rolex Dela Pena/ dpa

Achtelfinale Beste Turnierleistung - Deutschland besiegt die Slowakei

Locker eine Runde weiter: Deutschland hat das Achtelfinale gegen die Slowakei deutlich gewonnen. Das Team von Trainer Joachim Löw traf drei Mal, verschoss sogar noch einen Elfmeter. Im Viertelfinale wartet ein Top-Gegner.

Deutschland dominierte das Duell mit dem krassen Außenseiter vom Anpfiff an. Bereits nach acht Minuten ging die Elf von Bundestrainer Joachim Löw in Führung. Nach einer Ecke von Mesut Özil hatte der Slowake Milan Skriniar gleich doppelt Pech. Erst wehrte er den Ball zu kurz und in die Mitte ab. Jérôme Boateng nahm die Vorlage aus 20 Metern direkt, Skriniar fälschte den Schuss des Innenverteidigers unglücklich zum 1:0 ab. Es war Boatengs erster Treffer im 63. Länderspiel.

Nicht die einzige Szene für die Geschichtsbücher. Deutschland hielt den Druck auch nach dem Führungstreffer aufrecht. Fünf Minuten nach dem 1:0 zerrte Martin ŠSkrtl im Strafraum Gómez am Trikot, Schiedsrichter Szymon Marciniak entschied auf Elfmeter. Özil trat an, schoss den Ball halbhoch in die rechte Ecke, Torhüter Matus Kozacik konnte parieren. Es war der erste verschossene Elfmeter eines deutschen Nationalspielers bei der EM seit dem historischen Fehlschuss von Uli Hoeneß im verlorenen Endspiel 1976 gegen Tschechoslowakei.

Fotostrecke

DFB-Elf in der Einzelkritik: Trickreich, schnell, kreativ

Foto: Mike Hewitt/ Getty Images

Dass die Deutschen dennoch mit einem komfortablen Vorsprung in die Pause gingen, hatten sie Gómez und Manuel Neuer zu verdanken. Erst klärte Neuer eine zu kurze Rückgabe von Jonas Hector vor dem slowakischen Stürmer Michal Duris (38. Minute). Dann war der Bayern-Keeper bei der einzig gefährlichen Torchance der Slowaken im ersten Durchgang zur Stelle. Nach einer Flanke von Peter Pekarik kam Juraj Kucka aus kurzer Distanz zum Kopfball, Neuer lenkte den Ball über die Latte (41.). Vor dieser Szene hatte Julian Draxler seine Abwehrarbeit vorübergehend eingestellt.

Zwei Minuten später drehte Draxler, der statt Mario Götze wieder in der Anfangsaufstellung stand, dann in der Offensive auf. Mit einem schönen Dribbling ging der Wolfsburger bis zur Grundlinie der Slowaken durch, spielte den Ball flach in die Mitte auf Gómez, der aus drei Metern zum 2:0 traf und dabei vom katastrophalen Stellungsspiel des slowakischen Innenverteidigers Jan Durica profitierte. Gómez sicherte sich mit seinem Treffer Platz eins der deutschen EM-Schützen. Der Stürmer führt das Ranking zusammen mit Jürgen Klinsmann und fünf Treffern an.

Direkt nach der Pause hatten die Slowaken dann ihre stärksten zehn Minuten eines ansonsten einseitigen Spiels. Die beste Möglichkeit auf den Anschlusstreffer vergab erneut Kucka, der nach Vorarbeit des ansonsten unauffälligen Marek Hamsik mit einem Distanzschuss an Neuer scheiterte (49.).

Wesentlich besser machte es Draxler auf der anderen Seite. Nach einer Ecke von Toni Kroos verlängerte Mats Hummels den Ball per Kopf, Draxler schoss die Kugel per Drehschuss aus wenigen Metern zum 3:0 unter die Latte (63.) - und krönte damit seine starke Offensivleistung.

Danach ließ es die DFB-Elf ruhiger angehen. Bundestrainer Löw wechselte die mit Gelb vorbelasteten Boateng (72.) und Khedira (76.) gegen Benedikt Höwedes und Bastian Schweinsteiger aus. Zudem kam Lukas Podolski zu seinem ersten Einsatz bei dieser EM, für ihn verließ Draxler unter großem Beifall das Feld (72.). "Das ist ein sehr schöner Tag für mich", sagte Draxler: "Ich habe das Vertrauen, das der Bundestrainer in mich gesetzt hat, zurückgezahlt."

Deutschland trifft damit im Viertelfinale auf den Sieger der Partie Italien gegen Spanien. Das Top-Spiel der Achtelfinalrunde findet am Montag um 18 Uhr (High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) in Paris statt.

mig