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Südamerikanische Militärdiktaturen Argentinien verurteilt Militärs wegen "Plan Cóndor"

Die südamerikanischen Militärdiktaturen haben in den Siebziger- und Achtzigerjahren Oppositionelle grenzübergreifend verfolgt. Nun sind in Argentinien mehrere ehemalige Strippenzieher verurteilt worden.
Verstorbener Diktator Jorge Rafael Videla

Verstorbener Diktator Jorge Rafael Videla

Foto: Enrique Garcia Medina/ dpa

In Argentinien sind 15 ehemalige Militärs wegen der Verfolgung von Oppositionellen in südamerikanischen Militärdiktaturen verurteilt worden. Das Urteil stellt damit erstmals die kriminelle grenzübergreifende Zusammenarbeit der Diktaturen in Argentinien, Uruguay, Brasilien, Chile, Paraguay und Bolivien fest.

Die Koordination der Militärs und Geheimdienste dieser Länder in den Siebziger- und Achtzigerjahren wurde von den Verantwortlichen "Plan Cóndor" genannt.

Ein Berufungsgericht in Buenos Aires befand unter anderem den ehemaligen Militärpräsidenten Reynaldo Bignone (1982-1983) für schuldig, maßgeblich für mehr als hundert Morde mitverantwortlich zu sein. Bignone wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Unter den Angeklagten in dem vor über drei Jahren aufgenommen Prozess war ursprünglich auch der ehemalige argentinische Diktator Jorge Videla (1976-1981). Er starb jedoch 2013.

Die Opfer der Verurteilten waren Uruguayer, Chilenen, Paraguayer, Bolivianer, und Argentinier, die in Zusammenarbeit mit den damaligen Diktaturen in Südamerika verschleppt, gefoltert und ermordet wurden. Teilweise wurden die im Rahmen des "Plan Cóndor" Verschleppten illegal vom Land der Festnahme in das Geburtsland gebracht.

brt/dpa