Trainer-Legende Bernd Hoss (†76): Mit Blau-Weiß schaffte er ein Fußball-Wunder

Von: Von JÜRGEN SCHULZ und AXEL BLÜCHERT

Bernd Hoss schaffte 1986 mit Blau-Weiß 90 sensationell den Aufstieg in die Bundesliga. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der Erfolgscoach am 5. April im Alter von 76 Jahren in Freiburg nach langer, schwerer Krankheit.

Der damalige Blau-Weiß-Kapitän Peter Stark (61) zu BILD: „Hoss war ein liebenswerter Mensch, ein gemütlicher Schwabe.“ Hoss kam im September 1984 vom Erzrivalen TeBe. Blau-Weiß-Idol Stark: „Deshalb hatte ich nicht die besten Karten bei ihm. Nach ein paar Tagen entschuldigte er sich dafür und machte mich zum Kapitän.“

Verletzte Spieler bestellte Hoss schon mal ins Trainerzimmer. Dort legte er ein Stück rohes Fleisch auf die Verletzung. Das half sogar mitunter. Hoss ging mit den Spielern gern mal auf Tour. Alkohol und Nikotin verbot er nicht.

Sein Motto: Leute, die das Leben genießen, hauen sich auf dem Platz rein. Stark: „Vor dem Spiel bei den Stuttgarter Kickers lud mich der Trainer zum Bier ein. Wir tranken zwei, drei, vielleicht auch eines mehr. Und gewannen trotzdem.“

Hoss entdeckte den späteren Weltmeister Karlheinz Riedle in Augsburg. Er befahl BW-Manager Hans Maringer: „Den müssen wir holen.“ Ein Volltreffer! Das Fußball-Wunder Blau-Weiß dauerte nur ein Jahr, nach einer Saison stiegen die Tempelhofer wieder ab.

Hoss soll in Stuttgart beigesetzt werden. Einen Termin gibt es noch nicht. Stark: „Ich werde auf jeden Fall zur Beisetzung fliegen. Das hat Hoss verdient.“

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