Anschlag in Istanbul Haftbefehl gegen zehn Verdächtige
Nach dem Anschlag von Istanbul mit zehn deutschen Todesopfern hat die türkische Justiz zehn Verdächtige inhaftiert und Strafverfahren gegen sie eröffnet. Wie die Nachrichtenagentur Dogan am Sonntag meldete, wird ihnen "Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation" vorgeworfen. Sechs weitere Verdächtige, die am Sonntag einem Richter vorgeführt worden waren, wurden demnach wieder auf freien Fuß gesetzt.
Am Donnerstag hatte der türkische Innenminister Efkan Ala von sieben Festnahmen im Zuge der Ermittlungen zu dem Anschlag gesprochen. Bei dem Anschlag vor der Hagia Sophia hatte ein Selbstmordattentäter am Dienstag zehn Deutsche mit in den Tod gerissen. Sieben weitere Deutsche wurden verletzt.
Ein Selbstmordattentäter hatte am Dienstag in der Istanbuler Altstadt zehn deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Nach türkischen Angaben handelte es sich bei dem Täter um einen 27-jährigen Syrer, der Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gewesen sei. Der IS hat sich bislang aber nicht zu der Tat bekannt.
Eine Verbindung des Täters nach Deutschland oder einen gezielten Anschlag auf deutsche Staatsbürger sieht das Bundeskriminalamt (BKA) nicht. "Es war ein gezielter Anschlag auf Touristen in der Türkei. Der Täter hat sich eine größere Reisegruppe ausgesucht, aber nach derzeitigen Erkenntnissen offenbar nicht gezielt eine deutsche", sagte BKA-Präsident Holger Münch der "Bild am Sonntag".