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Reaktion auf Pariser Anschläge USA verschärfen Einreisebestimmung

Die Einreise in die USA ist ohnehin schon kompliziert, jetzt will das Land die Bestimmungen für visumfreies Reisen verschärfen. Betroffen sind auch Touristen und Geschäftsleute aus Deutschland.
US-Präsident Obama: Frühere Reiseziele gewinnen an Bedeutung

US-Präsident Obama: Frühere Reiseziele gewinnen an Bedeutung

Foto: IAN LANGSDON/ AFP

Nach den Anschlägen in Paris verschärfen die USA ihre Regeln für die Einreise ohne Visum. Bürger aus Deutschland und 37 anderen Ländern, mit denen die Vereinigten Staaten ein Abkommen für visumfreies Reisen haben, würden strengeren Sicherheitskontrollen unterworfen, teilte das Weiße Haus am Montag mit.

Für die elektronischen Einreiseerlaubnis (Esta) müssen künftig auch Angaben dazu erhoben werden, ob die Antragsteller sich in Ländern aufgehalten hätten, die als "Rückzugsort für Terroristen" gelten. US-Geheimdienste und das Heimatschutzministerium würden die Liste der problematischen Länder regelmäßig aktualisieren.

Die Strafe für Fluggesellschaften, die Passdaten ihrer Passagiere nicht angemessen überprüfen, soll in Kooperation mit dem US-Kongress von 5000 auf 50.000 Dollar angehoben werden. Zudem sollen verstärkt biometrische Daten wie Fingerabdrücke gesammelt werden, die Zusammenarbeit mit den Partnerländern beim Austausch solcher Daten solle überprüft und verstärkt werden.

Nach den Anschlägen in Paris, bei denen am 13. November 130 Menschen getötet wurden, war das "Visa Waiver"-Programm (VWP), mit dem Besucher bis zu 90 Tage visumfrei in die USA reisen können, in die Kritik geraten. Einige Kongressmitglieder forderten, Länder ausschließen zu dürfen, die nicht ausreichend mit US-Behörden kooperieren.

2012 reisten mit 19,1 Millionen Menschen 40 Prozent aller ausländischen Besucher über das VWP ein, die meisten davon aus Europa und Asien. Sowohl Geschäftsleute als auch die Tourismusindustrie haben ein Interesse daran, dass das ohnehin schon aufwendige US-Einreiseverfahren nicht allzu kompliziert und langwierig wird.

sun/AFP/dpa