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Kampf gegen den IS Armee fordert Iraker zur Flucht aus Ramadi auf

Der lange geplante Großangriff der irakischen Armee auf Ramadi rückt näher: Das Militär hat die Bürger der vom IS beherrschten Stadt zur Flucht aufgerufen. Doch die Terroristen nehmen die Einwohner offenbar als Geiseln.
Irakischer Panzer am Stadtrand von Ramadi: Offensive steht bevor

Irakischer Panzer am Stadtrand von Ramadi: Offensive steht bevor

Foto: AP/dpa

Seit gut einem halben Jahr kontrolliert die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Stadt Ramadi westlich von Bagdad. Mehrfach hat die irakische Regierung Großoffensiven zur Rückeroberung angekündigt.

Nun ist es offenbar soweit: Das Militär hat die Einwohner aufgefordert, Ramadi sofort zu verlassen. Eine entsprechende Erklärung des Generalstabs wurde im Staatsfernsehen verlesen.

Nach Angaben der Armee versucht der IS jedoch, die Bürger an der Flucht zu hindern. Laut Augenzeugen sollen die Dschihadisten gedroht haben, alljene zu töten, die aus der Stadt fliehen wollen. Einem Militärsprecher zufolge betrachten die Terroristen die rund 50.000 Bürger unter ihrer Kontrolle als Geiseln. Demnach mussten Familien, die versuchten, Ramadi zu verlassen, eine Strafe von umgerechnet mehr als 5600 Euro pro Familie an den IS zahlen.

Am Samstag hatte die US-geführte Militärkoalition sieben Luftangriffe auf IS-Stellungen in Ramadi und Umgebung geflogen. Nach Angaben des Pentagon richteten sich die Schläge gegen IS-Kämpfer und Waffenlager der Miliz.

Bereits Ende Oktober hatte US-Verteidigungsminister Ashton Carter angekündigt, dass die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen um die Rückeroberung Ramadis verstärken. Details zur bevorstehenden Bodenoffensive gegen die Dschihadisten sind bislang aber nicht bekannt geworden.

syd/dpa/AP
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