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VW-Aktien Rätselhafter Kurssprung bei Volkswagen-Stammaktien

Die Stammaktie von Volkswagen hat am Freitag zwischenzeitlich um 15 Prozent zugelegt. Der Kurs der Vorzugsaktie stieg hingegen deutlich schwächer. Unter Börsenhändlern kursieren zwei Erklärungsversuche.
Volkswagen-Logo in Wolfsburg (Archiv): Wollen die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ihre Macht ausbauen?

Volkswagen-Logo in Wolfsburg (Archiv): Wollen die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ihre Macht ausbauen?

Foto: AP/dpa

Unruhe um die Volkswagen-Aktie: Der Abstand der Kurse der Stammaktien von Volkswagen   und der im Dax notierten Vorzugsaktien   ist am Freitag auf ein langjähriges Rekordniveau geschnellt. Der Kurs der Stammaktien schoss am Mittag plötzlich um 15 Prozent nach oben, dagegen legten die Vorzugsaktien lediglich um vier Prozent zu. Bis zum Nachmittag wechselten 1,3 Millionen Stammaktien die Besitzer. Damit war der Umsatz mehr als fünf Mal so hoch wie an einem Durchschnittstag.

Am Abend schloss die VW-Stammaktie mit einem Plus von mehr als acht Prozent. Die Vorzugsaktien legten um drei Prozent zu.

Zu den Hintergründen des Kurssprungs der Stammaktie kursieren zwei Erklärungsversuche:

Zum einen spekulieren Börsenhändler, ob die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch Aktien an den Märkten aufkaufen, um ihre Macht auszubauen. Besitzer von Stammaktien haben ein Stimmrecht bei dem Wolfsburger Konzern. Wer bei VW mitreden will, muss daher Stammaktien kaufen. Schon im Übernahmekampf vor sieben Jahren hatte sich Porsche mit Hilfe von Kaufoptionen Macht bei Volkswagen gesichert.

Der andere Erklärungsversuch ist ein short squeeze. Das bedeutet: Hedgefonds könnten sich wegen der Abgasaffäre auf Volkswagen gestürzt und auf fallende Kurse spekuliert haben. Nach dieser Lesart müssen sich die Anleger nun wieder eindecken, um die Verluste zu begrenzen. Dieser Rückkauf treibt die Kurse.

mka/dpa