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Förderung für Videokünstler Google investiert in YouTube-Stars

Google will künftig Filmemacher unterstützen, die über YouTube bekannt geworden sind. Der Suchmaschinenkonzern setzt allerdings weniger auf aufstrebende Talente - sondern finanziert die etablierten Stars.
Nilam Farooq: Die Berlinerin ist mit Schmink-Tipps zum YouTube-Star geworden

Nilam Farooq: Die Berlinerin ist mit Schmink-Tipps zum YouTube-Star geworden

Foto: YouTube

Sie filmen sich beim Auspacken von Einkaufstüten, testen Videospiele im Wohnzimmer oder erreichen Millionen von Fans mit ihren Schminktipps: Googles Videoportal YouTube hat in den vergangenen Jahren viele Online-Stars hervorgebracht. Laut Google locken diese Videomacher einen großen Teil der monatlich insgesamt eine Milliarde Zuschauer auf das Portal.

Das einzig wahre Zeichen für den Erfolg sei "die gewaltige Fangemeinde, die unsere Künstler aufgebaut haben", heißt es nun in einem Blogbeitrag  des Internetkonzerns. Jetzt will das Unternehmen seine Videostars finanziell bei ihrer Arbeit unterstützen. "Wir haben das Gefühl, dass jetzt die richtige Zeit ist, in unsere Künstler zu investieren."

Erfolgreiche Videokünstler sollen demnach künftig mit Geld und Videoausrüstung bei der Produktion ihrer Clips unterstützt werden. Das geht über die bisherigen Einnahmen der Filmemacher hinaus. Mitglieder des YouTube-Partnerprogramms werden an den Einnahmen der Werbung beteiligt, die Google vor ihre Videos einbettet.

Doch pro 1000 Zuschauer verdienen die YouTube-Filmer meist nur wenige Euro, Google streicht etwa die Hälfte der Erlöse ein. Von diesem Geld können nur Videokünstler leben, deren Abrufzahlen sich im sechsstelligen Bereich pro Video bewegen. Von der nun angekündigten Finanzspritze profitieren aber nicht die aufstrebenden Talente der YouTube-Szene, sondern die etablierten Stars.

Geld gibt's nur für Großverdiener

Zwar ermutigt Google alle Nutzer dazu, sich mit eigenen Ideen bei YouTube zu verwirklichen. So heißt es in dem Beitrag: "Angesichts von YouTube-Stars, die es von ihrem Schlafzimmer auf die Anzeigetafeln am Times Square schaffen, gab es nie eine bessere Zeit, ein Künstler zu sein." Doch die kleinen Künstler müssen sich wohl auch weiterhin erst selbst an die Spitze hocharbeiten. Den Zuschuss bekommen nur YouTube-Filmer, die sich etabliert haben und bereits heute von ihren Einnahmen leben können. Man werde "neue Inhalte einiger unserer Top-Künstler finanzieren", heißt es bei Google.

Bereits vor einigen Wochen hatte der Konzern eine Werbeoffensive für seine Video-Stars gestartet und Plakatkampagnen und Image-Filme für YouTuber finanziert. Während das Unternehmen in den USA die Video-Bloggerin Bethany Mota und die Macher der Comedy-Clips von "Epic Rap Battles of History" unterstützt, bewirbt es hierzulande den Video-Blogger Sami Slimani aus Stuttgart und die Schauspielerin Nilam Farooq aus Berlin.

jbr

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